Drei Fragen an eine echte FortSchritt-Kennerin

Zsuzsanna Balazs 1995 bei der Konduktiven Förderung

Heuer feiert der FortSchritt Verein zur Verbreitung der Konduktiven Förderung seinen 30. Geburtstag. Bis zum großen Event im November berichten wir regelmäßig über einen Meilenstein oder über besondere Persönlichkeiten der FortSchritt Geschichte. Zu diesen besonderen Personen der FortSchritt Geschichte gehören die beiden Konduktorinnen Zsuzsanna Balazs und Magdolna Hauszknecht.
Die beiden Ungarinnen folgten im August 1995 der Einladung des 1994 neu gegründeten FortSchritt Vereins nach Deutschland. Diese Einladung lautete, drei Wochen lang die Konduktiven Sommerförderwochen für junge Menschen mit Behinderung mit ihrer fachlichen Expertise zu leiten. Aus der dreiwöchigen Einladung wurde schließlich eine konduktive Erfolgsgeschichte und persönliche Herzensangelegenheit. Heute fühlen sich die beiden mit den die vielen Kindern, die sie in den vergangenen 30 Jahren Konduktiv begleitet und untestützt haben eng verbunden. Dem Unternehmen FortSchritt und seinem Team schenken sie heute noch Ihre Fachlichkeit, Herzlichkeit und Motivation. Ein großes Geschenk!
Anlässlich des 30. Geburtstags von FortSchritt hat Zsuzsanna Balazs drei Fragen zu ihrer perönlichen Geschichte und der Konduktiven Förderung beantwortet.

Was hat Dich dazu bewogen, vor 30 Jahren nach Deutschland zu kommen?
"Es war für mich eine fachliche Herausforderung, die Konduktive Förderung in einem „fremden“ Land zu etablieren und mit einem hochmotivierten Elternverein zusammen, die erste Konduktive Tagestätte aufzubauen."

Wie hat sich die Konduktive Förderung in den vergangenen Jahren verändert?
"Die Grundprinzipien haben sich zum Glück nicht verändert. Ich würde statt Veränderung lieber Weiterentwicklung sagen. Der Klientenkreis ist viel bunter geworden und entsprechend dazu wurden neue Bausteinen, andere Methoden, Rahmenbedingungen und Formen der Förderung  in unsere Pädagogik eingebaut. Und die Entwicklung geht weiter!"

Was würdest du dir für die Zukunft der Konduktiven Förderung und die Zukunft von Menschen mit Behinderung wünschen?
"Kurz zusammengefasst sind es folgende Punkte. Ich wünsche mir, dass

  • die menschenzentrierten konduktiven Ansichten beibehalten werden,
  • eine  stetige Weiterentwicklung,  
  • mehr akademische Ausbildungen zum Beruf Konduktor*in in Deutschland,
  • mehr Konduktive Inklusionsschulen geschaffen und unterstützt werden sowie
  • die deutschlandweite Finanzierung/Kostenübernahme der Konduktiven Förderung und Pädagogik und auch für Erwachsene voranschreitet.

Obwohl Inklusion im Kopf beginnt, wünsche ich mir jetzt schon mehr Inklusion nicht nur im Kopf, sondern vor allem mehr in der Praxis! Ich werde nicht müde, dafür zu kämpfen! Und halte mir stets das Zitat von Mahatma Gandhi vor Augen: "Die Zukunft hängt davon ab, was wir heute tun".

Am Mittwoch, 6. November 2024 feiert FortSchritt seinen 30.Geburtstag mit einem Fachkongress und einem Festabend im Veranstaltungsforum Fürstenfeld. Mehr Informationen finden Sie auf unserer Veranstaltungs-Webseite mit dem detaillierten Programm und dem Link zur Anmeldung: https://gstoo.de/30_Jahre_FortSchritt